Warum Papier-Journalismus besser ist.

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Jahrelang … eigentlich ein Jahrzehnt lang habe ich fassungslos gestaunt, dass es JournalistInnen gab und gibt, die allen Ernstes behaupteten, ihr Journalismus auf Papier sei irgendwie besser als Journalismus im Internet. Es erschien mir komplett töricht zu behaupten, das Trägermedium könne etwas darüber aussagen, wie gut der Inhalt ist, der über dieses Medium verbreitet wird. Aus meiner Sicht ging es nur um eine einzige Sache: Wie erarbeite ich die überzeugendsten, wichtigsten Inhalte, und wie sorge ich dafür, dass diese Inhalte möglichst reibungslos, angenehm und einfach zu ihren Nutzern und Lesern gelangen? Dafür nicht auf das Internet zu setzen, erschien mir schlicht dämlich.

In den letzten Monaten habe ich meine Meinung geändert. Ich bin selbst überrascht deswegen. Und das liegt nicht an den niedrigen Werbeeinnahmen im Internet, und dass man damit keinen Journalismus bezahlen kann. Es liegt an drei Aspekten des Online-Journalismus, die aus meiner Sicht das Veröffentlichen auf Papier tatsächlich qualitativ besser machen:

Deadlines
Always-On Journalismus, so wie er im Internet praktiziert wird, kennt keine Deadlines. Die Deadline ist immer und automatisch sofort. Wenn man seine Story selbst nicht sofort veröffentlicht, sind andere vermutlich schneller und man rennt am Ende hinterher. Dass das zu Lasten der Qualität geht, ist offensichtlich. Und so wird aus jedem Blödsinn und jeder noch so unwichtigen „Expertenmeinung“ mit aller Macht ein neuer Text, ein neuer Newsflash herausgepresst, der absolut irrelevant ist und keinerlei Mehrwert bietet. Nur weil die Deadline immer sofort ist, und man deswegen immer sofort irgendetwas Neues bieten muss. Selbst wenn es eine Falschinformation ist, die man später wieder korrigieren kann.

Das ist bei Papier anders. Da hat man wenigstens Zeit bis zum Redaktionsschluss, um noch einen Moment darüber nachzudenken, ob der Text denn so wirklich Sinn hat; und man kann nochmal einen weiteren Anruf machen und klären, ob die Information denn verlässlich ist. Denn einmal hundertausendfach auf Papier gedruckt, ist die Falschinformation dann auch eine physische Realität, die sich nicht wieder zurückziehen lässt.

Endlosigkeit
Wenn ich in einem Medium publiziere, in dem endlos Platz ist, und in dem jeder alles zu jeder Zeit veröffentlichen kann, muss ich ständig und rastlos Neues bieten. Dass das dazu führt, dass jeder noch so absurde Furz zur Nachricht hochstilisiert wird, ist klar. Des reinen Klickwahns wegen muss ständig etwas auf der Nachrichtenseite passieren, denn bei den anderen passiert ja auch was, und man darf ja keine Nachrichtenseite betreiben, die nicht laufend irgendwo aktualisiert wird. Mittlerweile führt das dazu, dass Nachrichten-Websites noch während der Lektüre eines Artikels darüber informieren, dass sich in der Zwischenzeit auf der Startseite schon wieder etwas getan hat. Die Extremfälle dieser Art Leerlaufjournalismus kann man erleben, wenn es eine Naturkatastrophe gegeben hat. Die tatsächlich vorliegenden und relevanten Informationen passen normalerweise in einen knappen Artikel. Dennoch wird die Hälfte der Seite mit Links zu jedem noch so weit hergeholten Thema in dem Zusammenhang zugekleistert — in dem hilflosen Versuch, immer noch mehr „Inhalte“ zur Katastrophe zu produzieren, als es die anderen tun.

Eine Zeitungsausgabe dagegen ist endlich, muss teuer bedruckt werden, und man muss sich ziemlich genau überlegen, was denn rein soll und was nicht. Anders gesagt: All the News that’s Fit to Print.

Traffic-Analysen
Wenn ich einen Artikel in der Zeitung lese, weiß die Redaktion das nicht. Niemand weiß das. Es gibt ein sehr intimes Verhältnis zwischen mir und dem Blatt Papier, und wenn ich die Zeitung mit Bargeld am Kiosk kaufe, bin ich tatsächlich völlig anonym. Das führt dazu, dass die Zeitungsredaktion ihre Arbeit nicht an meinem Leseverhalten ausrichten kann. Sondern sie muss ihren Job erledigen, den Job, den Journalisten nun mal haben: sich das Weltgeschehen anzusehen und zu entscheiden, was aus ihrer Sicht wichtig ist.

Ganz anders im Internet. Dort wird gebannt darauf gestarrt, was die Leute anklicken, lesen, liken, kommentieren. Und dann wird davon mehr geliefert. Was absurd ist. Ich erwarte, dass verantwortungsvolle Journalisten mich darüber informieren, was ich wissen sollte. Deswegen sind sie ja die Profis. Anstatt dass die Nutzer die Journalisten durch ihr Geklicke darüber informieren, was sie lesen wollen. Das befördert nichts anderes als die Fliterblasen, die uns eher weniger als mehr informiert sein lassen.

Aus diesen Gründen habe ich Anfang diesen Jahres auch die taz und die ZEIT auf Papier abonniert. Natürlich weiß ich auch, dass diese beiden Zeitungen viel besuchte Internetseiten haben und sich dort vom Traffic dazu inspirieren lassen, was sie in ihre Zeitung drucken. Und ich weiß ebenso, dass die Tage der Papierzeitung vermutlich letztlich doch gezählt sind.

Dennoch, ich will Journalismus, der mir Dinge liefert, die ich nicht bestellt habe. Weil er mir damit meinen Horizont erweitert. Journalismus, der diese Themen mit Sorgfalt und Zeit produziert. Denn damit leistet er eine Ausgleichfunktion zum hyperschnellen Online-Journalismus, der natürlich seine Rolle spielt, aber qualitativ immer unter den drei Arten Druck steht, die ich oben beschreibe. Und ich will Journalismus, der mir nicht dabei zuschaut, wie ich ihn konsumiere, um daraus wiederum Entscheidungen abzuleiten, was ich als nächstes vielleicht auch liken könnte.

Natürlich kann man alle diese Effekte durch redaktionsinterne Maßnahmen zu begrenzen versuchen. Nur, das widerspräche aller ökonomischen Logik und allen werblichen Anforderungen an Medienhäuser heutzutage. Und dieses Blog heißt ja nicht umsonst Kaffee & Kapital.

So ringe ich mich hiermit nun zu dem fortschrittsfeindlich wirkenden Satz durch, dass Papier-Journalismus vielleicht doch der bessere ist.

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Nachtrag 17.02.2017 10:53h: Mir fällt beim Lesen mancher Kommentare und beim weiteren Nachdenken über das Thema auf, dass ich in meinem Text spezifisch Nachrichten-Journalismus gemeint habe. Diesen hätte ich von anderen Arten des Journalismus — also beispielsweise von weniger zeitlich aktuellen Reportagen etc. — sorgfältiger abgrenzen sollen. Gut recherchierte (multimediale!) Geschichten und Berichte oder auch gut durchdachte Nachdenktexte sind Formen von Online-Journalismus, die das Medium auf großartige Weise nutzen und kaum an den obenstehenden „Krankheiten“ leiden. Es ging mir also nicht um Journalismus allgemein, sondern um Nachrichten-Journalismus.

27 Kommentare

  1. Eigentlich ist das ja ein Widerspruch in sich, wenn ich deinen Beitrag hier „like“ – aber ich bin genau deiner Meinung. Ich habe ein paar Jahre in einer kleinen Zeitungsredaktion gearbeitet, die ausgesprochen „basisdemokratisch“ organisiert war: Bevor wir in Druck gingen wurde jeder Beitrag von jedem Redaktionsmitglied auf Herz und Nieren geprüft – ein Luxus, den wir uns nur als Ehrenamtliche leisten konnten. Aber die Ergebnisse waren einfach überzeugend. Kaum ein Artikel blieb nach der Diskussionsrunde unverändert und ich glaube schon, dass sich die Qualität dadurch verbessert hat.

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  2. Lieber Martin, ich möchte dir herzlich widersprechen, auch wenn ich deine Argumente alle nachvollziehen kann. Allein: Es ist der Journalismus, der sich ändern muss. Ok, der Leser ein wenig auch. Was die Klick-Heischerei angeht, bin ich voll bei dir. Aber es gibt gute Beispiele dafür, warum der Online-Journalismus zuweilen der aktivere und für mich damit bessere ist. Ein sehr gutes Beispiel sind für mich die Krautreporter (bin dort Mitglied und Eigentümer), die großartig recherchierte Geschichten unter Einbeziehung der Leser produzieren. Anderes Beispiel: Als ich noch bei der Regionalzeitung war, haben wir im Team sehr gute und lange Online-Stories produziert, für die wir in der Tageszeitung niemals den Platz gefunden hätten.Gleichsam unter wichtigem Einbezug unserer Leser und unserer Community. Ganz großes Lob geht letztlich genau an die Kollegen um Jochen Wegner bei Zeit-Online, die dort Beiträge produzieren, für die sie auch auf dem Papier kaum Platz haben. Und wieder: Sie beziehen die Leser ein. Vorsichtiges Fazig: Online-Leser müssen also ein wenig filtern lernen, Online-Produzenten wesentlich weniger Klicki-Bunti.;)

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    1. Es ist in der Tat so, dass es manche wirklich großartige Online-Reportagen gibt, die vor allem auch von der Multimedialität Gebrauch machen, und Filme mitliefern, etc. Und ich finde ja, dass das Internet der perfekte Ort für Journalismus ist — wie gesagt, ich habe es jahrelang für absolut töricht gehalten, den Online-Journalismus für etwas anderes und vor allem für etwas Schlechteres zu halten. Nur: die ökonomischen Zwänge machen ihn mittelfristig kaputt, fürchte ich.

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  3. „nicht an meinem Leseverhalten ausrichten kann“
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    das mag sein — aber es hindert nicht, sich am vermuteten leseverhalten auszurichten.
    und falls das nicht, so ist der risiko nahezu unbeherrschbar, sich an der eigenen kleinen welt zu orientieren, all das was den jeweiligen verfasser plagt, als bedeutendes problem der welt zu deuten, und all das auszublenden, was im eigenen leben nicht vorkommt.
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    „Das befördert nichts anderes als die Fliterblasen“
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    nun, obiges ist genau die filterblase — nur dass die ja im journalistischen verständnis nur den nicht-journalistischen plebs plagt.
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    gerade die ZEIT ist ein extrem-beispiel für filterblase: die welt der zeit ist geographisch wie intellektuell die alte bundesrepublik mit einem etwas grösseren westberlin.
    ostdeutschland kommt faktisch gar nicht vor, und wenn dann unter dem rubrum „nazis-natur-exotik“. die unsäglich niveaulose „Zeit im Osten“ unterstreicht diese ignoranz bzw gar verachtung nur noch.
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    zeit-artikel strotzen vor formulieren, in denen „wir“ prilblumen in der küche hatten, im urlaub mit dem kägfer nach italien fuhren oder nur kohl als regierungschef kannten; deutschland schon immer in der nator war, schüler im austausch nach frankreich oder in dei USA fuhren etc etc.
    dass etwa ein drittel des landes damit bewusst ausgeblendet wird und in der gesamten darstellung für irrelevant erklärt wird, macht der Zeit nichst aus.
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    extrem war das neulich in dem scheusslichen, vor politikverachtung triefenden „demokratie“-dossier — in dem ganzen ding keine erwähnung der revolution in der DDR — offenbar ist es nichts wert, dass in ostdeutschland menschen sich demokratie erkämpft haben!
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    und das ist nur _ein_ punkt — die lange zeit überfliessende plazierung von Apple-produkten in wort und bild, als gäbe es keine anderen produkte oder gar generische begriffe und illustrationen, ist auf andere weise abstossend, weil man sich schon fragt, ob die redaktion einfach so borniert ist, oder ob es … andere gründe gab (dass über Apple prkatisch keine kritische berichterstattung stattfindet, verglichen mit der sinflut an hassschreiben gegen Facebook, Amazon, Google unterstreicht das noch)

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  4. Ich sehe zwei weitere Probleme, die Online-Journalismus hat und Print-Journalismus nicht:

    1. Das Bukett-Problem: Wer ein Print-Objekt macht, macht dies für eine gewisse Zielgruppe. Wir haben bei der Entwicklung unserer Zeitung konkret mit Personas gearbeitet und das inhaltliche Konzept an den Bedürfnissen und Interessen dieser Personas ausgerichtet. Das bedeutet, dass eine Zeitung dem Leser ein Bukett an Inhalten bietet, das unter dem Strich interessant genug ist, dass der Leser zufrieden ist und bei der Stange bleibt. Dadurch können wird dem Leser auch Inhalte präsentieren, auf die er von allein nicht gekommen wäre. Wir nehmen da die Rolle des Kurators ein: Weil der Leser weiß, dass unsere Inhalte für ihn üblicherweise interessant sind, stößt er auch auf Inhalte, nach denen er von sich aus nicht gesucht hätte.

    Bei Online-News sind sie Zugänge oft ganz andere: Man stößt über einen News-Aggregator auf eine News, blendet dabei aber das sonstige Angebot des Mediums aus und springt weiter zum nächsten Medium. Dadurch bleibt für den Leser Tiefe und Breite auf der Strecke, und die ökonomischen Zwänge sorgen für eine Verflachung und Mainstreamisierung der Meldungen.

    2. Die Social-Media-Lüge: Medien sind Massenkommunikation, One to many. Die Erstellung eines tiefgründig recherchierten Artikels kostet unter Umständen tausende von Euro und ist nur zu finanzieren, wenn der Artikel auch von tausenden von Leuten gelesen wird. Da aber jeder Leser über seinen Werbe-Wert nur wenige Cent beiträgt, „gehört“ ihm auch nur ein Bruchteil eines Artikels. Social Media erweckt die Illusion (und die Forderung), der Journalist solle „auf Augenhöhe“ mit dem Leser kommunizieren, also one to one. Das ist aber wirtschaftlich und organisatorisch nicht darstellbar. Wenn einer ein Honorar von 100 Euro für 3 Stunden Arbeit bekommt, dann kann er sich keine 30 Minuten Zeit nehmen, um mit einem Leser zu diskutieren. Das sind nämlich 16,50 Euro, und wer soll die denn bezahlen? Zudem sind die Kommentarspalten der Massenmedien im Web komplett zu Selbstdarstellungsformaten anonymer Labersäcke verkommen. Nehmen wir mal an, SpOn, FAZ.net und Zeit.de würden von heute auf morgen ihre Kommentarspalten dicht machen – wem würde was entgehen?

    Zudem, das ist aber eine Entwicklung, die sich nicht zurückdrehen lässt: Früher war es eine echte Hürde, einen Leserbrief zu schreiben. Schreibmaschine rauskramen, Brief tippen, Umschlag suchen, das Ding zur Post tragen, Marke drauf… Diese Hürde hat viele Leute davon abgehalten, jeden Blähpfurz einfach so an die Redaktion zu schicken. Und die, die es dennoch gemacht haben, haben sich vorher gut überlegt, was sie da machen. Einige haben das nicht, und da haben wir uns dann die Freiheit genommen, den Brief entweder wegzuschmeißen oder so weit zu redigieren, dass sich der Mann nicht zum Gespött der Stadt macht, wenn er damit in der Zeitung steht. Heute: Eine Überschrift gelesen, und schon den Kommentar rausgehauen…

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  5. Punkt 2 trifft ebenso in Print zu. Auch da wird ab und an „jeder noch so absurde Furz zur Nachricht hochstilisiert“, gerade wenn die Seiten gefüllt werden müssen und nichts passiert ist.

    Welche Konsequenzen ergeben sich aus den Print-Vorteilen für Verlage und Journalisten? Sollten die Abo-Marketing-Abteilungen der Verlage diese Eigenschaften aufgreifen und damit gezielt werben? Oder soll ich als Online-Journalist die Lese-Auswertung außen vor lassen?

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    1. Gute Frage. Ich würde mir schon wünschen, dass Online-Angebote erstellt werden, die nicht den letzten News und Absurditäten nachrennen. Aber was das für die Werbefinanzierung bedeutet, kann ich natürlich auch nicht sagen.

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      1. Da rennst du in zahlreichen Redaktionen offene Türen ein! Der Artikel wird sicher auch deswegen gerade in Journalistenkreisen geteilt. Ich kann von Glück sagen, dass ich in eine Redaktion gewechselt habe, die genau das, was du schreibst, von mir erwartet. Gründlichkeit und Genauigkeit vor Schnelligkeit, wobei letztere allerdings dennoch gefordert wird. Ja, auch von uns wird erwartet, regelmäßig etwas Neues zu bringen. Dafür planen wir Artikel vor – auch zeitlose – und schieben sie in mauen Zeiten ein. Btw.: Obwohl ich Online-Redakteur bin, habe ich mehrere Print-Abos und kein Online-Abo, zahle nur sporadisch per LaterPay oder Blendle, wenn ich online Texte lese, wobei mir sie auf Papier einfach besser gefallen.

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      2. Natürlich ist es weiterhin dämlich, die Qualität des Journalismus vom Trägermedium abhängig zu machen. Aber die wirtschaftlichen Zwänge, die sich heute den Medien stellen, sorgen halt dafür, dass Online in eine Art Selbstzerfleischung getrieben wird. Wenn es Möglichkeiten gibt, dem zu entgehen und mit Augenmaß, Gründlichkeit und Genauigkeit online über die Welt zu schreiben, wäre das toll.

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  6. Sorry, aber für jedes Ihrer Argumente fallen mir innerhalb von Sekunden so viele Gegenargumente ein, dass man den Text leider nicht ernst nehmen kann…..

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  7. Sehr gute Beobachtungen, denen ich komplett zustimme. Ich würde nur nicht sagen, dass das Trägermedium entscheidend ist. Ich persönlich lese gerne und viel Zeitung – via App auf dem iPad. Von Papier habe ich mich vor Jahren verabschiedet. Ich konsumiere also im digitalen Medium die Inhalte, die unter den beschriebenen Umständen produziert wurden und daher teils von besserer Qualität sind als die nur für Online produzierten Inhalte. Es geht also eher um die Rahmenbedingungen für die Produktion journalistischer Inhalte (Redaktionsschluss, endlicher Platz, keine Gewichtung nach Traffic) als ums Trägermedium, aber so war das ja auch gemeint …

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  8. Hallo lieber Martin Oetting,
    zum Anfang zwei Sachen …
    erstens ich finde Ihr Projekt klasse und ich habe sehr großen Respekt vor dem was Sie da machen.
    zweitens Orthographische Fehler mindern nicht meine Meinung – ich kann halt leider nicht anders.

    Und jetzt zum Inhaltlichen … in der Sache kann ich mit Ihren Argumenten völlig mitgehen.
    Guter Journalismus braucht Zeit … Inhalte müssen überprüft werden … Inhalte sollten nicht durch Quoten beeinflusst werden.
    Aber mit der Schlussfolgerung das dies nur mit gedrucktem Papier geht halte ich für falsch. Es ist richtig die aufgezeigten Dinge passieren – aber diese können verändert werden. Das Internet und damit die schnelle Verbreitung von Informationen stellt die Verlage, Medienbranche und Nutzer vor neue Herausforderungen. Und damit ist es ganz normal das Experimentiert werden muss – und wir durch die neuen Situationen und Fehlern lernen. Auch gerne gute Dinge aus dem Vergangenen mitnehmen, diese sollten aber in das neue Integriert werden.
    Wer zwingt die Journalisten und Verlage Inhalte sofort zu veröffentlichen? Der Kampf um Leser? Das ist aber aus meiner Sicht zu kurz gedacht – denn Unterschiede gab es schon immer ob zwischen konservativ und alternativ oder Qualität und Boulevard. Für mich zieht hier das Argument des Marktes nicht, denn wenn es keine Unterschiede mehr zwischen dem Produkten gibt wie soll der Verbraucher entscheiden. Also könnte es ganz im Sinne des Alleinstellungsmerkmales sein zu sagen wir sind anders.

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    1. Hallo Herr Veeser, danke für den Kommentar und für das positive Feedback (auch wenn ich die Sache mit den Rechtschreibfehlern nicht verstanden habe). Ich fürchte, dass es bei Nachrichten im Netz schon einen Automatismus dahingehend gibt, dass immer schneller und immer günstiger veröffentlicht werden muss. Und genau das erzeugt die beschriebenen Effekte. In der Vergangenheit gab es die ziemlich luxuriösen Werbeeinnahmen aus der Offline-Welt, dahin werden wir nicht merhr zurückkehren können. Denn die Werbeplattformen werden überwiegend vom Silicon Valley dominiert, nicht mehr von in Deutschland ansässigen Verlagen und Medienhäusern.

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